Das Weingut Kruger-Rumpf ist ein denkmal-geschütztes Hofgut in Münster-Sarmsheim. Die Straßenansicht des Gutes wird dominiert von zwei gegensätzlichen Häusern, jedes in seiner Art von begeisternder Schönheit. Das Gutshaus, 1830 erbaut, beherbergt seit mehr als 15 Jahren die Weinstube Kruger-Rumpf. Das räumliche Potential des benachbarten Steinhaus, ebenso 1830 erbaut, war bis vor der Baumaßnahme ungenutzt. Einem Dornröschen gleich, wartete es darauf, aus dem Schlaf geküsst zu werden.

Bauen in Bestehendem bedeutet weiterbauen, bedeutet wegnehmen und dazugeben. An manch einer Stelle, wo wir alten Stein weggenommen haben, hat es zunächst wehgetan und wir hoffen, dass wir durch das neu Hinzugefügte das wieder gut gemacht haben. Veränderung bedeutet auf dem Kreuzpunkt der Vergangenheit und Gegenwart, der Zukunft entgegen zusehen. Uns ist es wichtig, in Kontinuität zu handeln und jeder Zeit ihren baulichen Ausdruck zu geben. Die Erweiterung der Weinstube Kruger-Rumpf sollte der ganzen Anlage einen Nutzen bringen. Durch die Auslagerung der Treppe aus dem Steinhaus in den Hof wurde es möglich alle Bereiche im Erdgeschoss über eine zentrale Anrichteküche zu verbinden. Die Baumaßnahme setzt sich aus drei unterschiedlichen Baubereichen zusammen, streng betrachtet also drei Bauaufgaben in einer:

- der Neubau des Eingangsbereichs
- die Sanierung des denkmalgeschützten Steinhaus
- der Abbruch und Wiederaufbau des Seitenflügels Eingang

Wir haben vorsichtig bei dem Neubau begonnen, steht er doch neben dem prächtigen Steinhaus. Wir wollten an dieser Stelle nichts Lautes, sondern etwas, das durch seine zurückhaltende Fügung und hochwertigen Materialien besticht. Der Neubau ist der vornehme Eingang von der Straße aus. Gleich den reinen Zutaten aller Speisen und Weine, die das Weingut und die Weinstube bieten, empfängt der Anbau naturbetont und klassisch und in den der Weinwelt verwandten Materialien des Kupfers, des Eichenholzes und des Schiefers. Das Kupfer reift wie guter Wein und wird mit der fortschreitenden Patinierung nur schöner.

Der Gewölberaum, vorher eher ruppig und roh, wurde im wörtlichsten Sinne herausgeputzt und vervollständigt als Herzstück die gesamte Anlage.Aus dem einstigen Kuhstall wurde ein angenehmer Gastraum. Für die Eichenholzmöbel in allen Räumen zeichnet sich das Einrichtungshaus Hubor & Hubor aus Mettendorf verantwortlich.

Thekenraum
Der Thekenraum war vor dem Umbau das eigentliche Stiegenhaus des Steinhaus. Geblieben ist noch die Stiege in den Dachstuhl. Die Treppe, die in das Obergeschoss führt, wurde in den Hof ausgelagert. Der Raum ist jetzt ein Bindeglied zwischen Weingut und Weinstube. Von hier aus wird der Gewölberaum bedient. Der Besucher am Gutshof kann hier auch Wein probieren.

Probierraum
Heute befindet sich im Erdgeschoss des Seitenflügels ein kleiner, familiärer Gastraum mit großem Fenster zum Gutshof, von wo aus man allem Geschehen auf dem Hof zusehen kann. Der Raum bietet auch direkten Einblick und Zugang zu dem Weinkeller. Er ist besonderes geeignet für private Feierlichkeiten und Weinproben. Man sitzt sozusagen mittendrinn.

Hofgebäude
Ein Seitenflügel der Hofanlage mit Nebenräumen wurde abgebrochen und wieder aufgebaut. Eine neue Außentreppe erschließt die Räume im Obergeschoss. Wie schon im Bestand, ist der neue Seitenflügel weiß verputzt und sieht sich in Kontinuität zu dem Kellergebäude.